Futterpellets sind in der Ziervogelernährung umstritten. Die Gründe dafür sind hier für den Vogelhalter kurz und übersichtlich zusammengefasst.

Pellets haben in der Regel  genau die gleichen Basiszutaten, wie sie oftmals in Körnermischungen verfüttert werden: Mais, Graupen, Hirse, Sojabohnen, Erdnüsse, Sonnenblumen, Hirse, etc. Sie sind inhaltlich zunächst also nicht besser oder schlechter als Körnerfutter – nur wesentlich teurer.

Der Pelletierprozess erfordert in der Regel  hohe Temperaturen und Drucke. Selbst sogenannte Niedrigtemperaturverfahren, verwenden meist immer noch relativ hohe Temperaturen. Dadurch werden wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine und Enzyme zerstört. Zum Schluß des Herstellungsprozesses werden zwar künstliche Vitamine und Mineralstoffe aufgebracht, doch bei weitem nicht alle Nährstoffe, welche die frische Nahrung enthält, können so ersetzt werden.
Da nicht alle Inhaltsstoffe, die im Herstellungsprozess zerstört werden, vom Hersteller ersetzt werden, ist eine Pelletfütterung einseitig und wird auf Dauer zu Nahrungsmängeln führen. Außerdem empfehlen Pellet-Hersteller oft, dass Pellets fast ausschließlich, anstatt frischer Nahrungsmittel, gefüttert werden sollen.
Die Pellets haben stets die gleiche Zusammensetzung. Das ist langweilig für die Tiere. Gerade in der Gefangenschaft ist die Fütterung ein wichtiger Aspekt in der Beschäftigung der Vögel.
Synthetische Vitamine, die bei der Pelletherstellung verwendet werden, sind umstritten.  Die Wirkung von synthetischen Vitaminen wird in wissenschaftlichen Studien immer häufiger in Frage gestellt. Bedenken gibt es auch hinsichtlich der Nebenwirkungen.
Es gibt hunderte von Papageienarten. Innerhalb der Arten gibt es alte und junge, gesunde und kranke Tiere, Männchen und Weibchen. Die Hersteller bieten jedoch eine sehr überschaubare Variation von Pellets an. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Vielfalt von individuellen Tieren ihre Bedürfnisse gleichermaßen mit einigen wenigen Pelletsorten erfüllt bekommen kann.
Lebewesen haben natürliche Instinkte, die sie zu Nahrungsmitteln führen, die die Nährstoffe enthalten, die ihr Körper gerade benötigt. Pellets unterbinden diese sinnvolle Auswahl gänzlich.
Da Papageien ihr Futter schälen, wird ein großer Teil, der äußerlich aufgebrachten Nährstoffe von den Tieren gar nicht aufgenommen, sondern landet auf dem Käfigboden.
Durch den Zerkleinerungsprozess der Rohstoffe, aus denen Pellets hergestellt werden, bieten Pellets eine viel größere und zudem poröse Oberfläche. Diese ist ideal für das Wachstum von Schimmelpilzen und anderen Keimen. Deshalb dürfen Pellets nur kurze Zeit nach dem Öffnen der Packung verfüttert werden, wenn sie keine Konservierungsmittel enthalten.
Pellets sind extrem trocken im Vergleich zu natürlichen Nahrungsmitteln. Trinken die Vögel nicht genug, um dafür zu kompensieren – und es gibt Hinweise darauf, dass genau das passiert -, kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen.
Im Vergleich zu den enthaltenen Rohstoffen, sind Pellets extrem teuer. Die Versorgung der Tiere mit den entsprechenden Rohstoffen würde bei gleichem Budget noch  mehr als genug Geld übrig lassen für gesunde Leckerbissen wie Mangos oder Palmöl.
Bei schwerwiegenden Verdauungsstörungen, wie z.B. PDD, sind Pellets leichter zu verdauen als natürliches Futter. Allerdings können Vogelhalter leicht verdauliches Futter mit wenig Aufwand auch selbst täglich frisch zubereiten.
Wenn Halter nicht bereit dazu sind, sich die Mühe zu machen ihre Tiere ausgewogen zu ernähren, sind Pellets immer noch besser als eine ausschließliche Körnerfutterung, da Pellets wenigstens noch ein paar Vitamine, wenn auch synthetische, enthalten. Allerdings könnte dies auch mit einer Vitamin- und Nährstoffmischung, die über das Körnerfutter gestreut wird erreicht werden. Dann bliebe für die Tiere wenigstens noch der Beschäftigungsaspekt erhalten.
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