Beziehung beruht auf Verlässlichkeit – und selbstverständlich auch die Beziehungen mit Geschäftspartnern. Auf sie vertrauen unsere Projektpartner in Uganda und Kirgistan, seit sie vor mehr als zehn Jahren begonnen haben, für uns Bio-Baumwolle anzubauen. Durch eine gewachsene Partnerschaft konnten sich diese Regionen außerdem in ihrer Gesamtheit positiv entwickeln; die Menschen vor Ort haben so heute eine sichere Lebensgrundlage. Vertrauen aber beruht auf Gegenseitigkeit: So können wir uns umgekehrt darauf verlassen, dass unsere Partner ihre Lieferzusagen einhalten – auch bei steigender Nachfrage nach Bio-Baumwolle bei gleichzeitig stagnierendem weltweiten Angebot – und dass sie sogar die Liefermenge entsprechend unserer Nachfrage erhöhen. Treue zahlt sich eben aus.

Wir wundern uns darüber, dass sich Hersteller von Baumwoll-Textilien gerade wieder darin überbieten, Meldungen über immer höhere Bio-Baumwoll-Abnahmemengen an die Medien zu geben. Dabei lässt sich oft ganz einfach anhand des Jahresumsatzes eines Unternehmens nachvollziehen, ob die Angaben stimmen können. 2016 veröffentlichte NZZ online folgende Zahlen: Anbau Bio-Baumwolle 153.000 Tonnen (Quelle: SSI Review 2014), von Textilherstellern verarbeitete Menge (TE Organic Cotton Report): 220.000 Tonnen. Die Angaben von TE (Textile Exchange) beruhen auf Selbstauskünften der Hersteller.
https://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/mode-etikettenschwindel-mit-bio-baumwolle-ld.15720

Der Bio-Baumwoll-Anteil an der gesamten Baumwollernte stagniert bei 1%. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Allgegenwart gentechnisch manipulierten (GMO) Saatguts. Es ist Im ökologischen Anbau verboten.

Wir wären sehr froh, wenn die veröffentlichten Statistiken stimmen würden. Denn dann würde mehr Fläche ökologisch bewirtschaftet, die Lobby gegen den Einsatz von GMO viel stärker. Glyphosat, das ja für gentechnisch-veränderte Pflanzen entwickelt wurde, wäre überflüssig, es gäbe weniger Erosion, geringeren Energieverbrauch, weniger Ausstoß von CO2. Profitieren würden die Böden, die Insekten, die Umwelt, der Mensch.

Um das zu erreichen, muss sich die Textilbranche langfristig verlässlich engagieren anstatt in erster Linie den Profit zu maximieren. Es ist Zeit für Partnerschaft statt Ausbeutung.

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