Die „Kleine Glocke“ ist die älteste Künstlerkneipe Kölns, was sich auch an den vielen Gemälden, Karikaturen und Zeichnungen zeigt, die hier die Wände schmücken. Mehr oder weniger bekannte Künstler haben auf diese Weise im letzten Jahrhundert ihre offenen Rechnungen beglichen.
Etwas versteckt zwischen Opernhaus und Fußgängerzone liegt das urige Restaurant und lädt zum gemütlichen Verweilen ein. Auf zwei Etagen werden kölsche Spezialitäten in erstklassiger Qualität serviert. Im Angebot finden sich Sauerbraten vom Pferd mit Sauce vom Rübenkraut, „Himmel und Ääd“ mit Apfelmus-Kartoffelpüree und zur Jahreszeit, Grünkohl mit saftigem Kasseler und Mettwurst. Dazu wird frisches Kölsch vom Fass serviert .

Jeden Dienstag gibt es die begehrten Reibekuchen mit Apfelmus auf der Tageskarte. Die Stimmung ist entspannt der Service charmant und aufmerksam. Das sympathische Team und die Wirtin Stephanie Rommerskirch kümmern sich um die begeisterten Gäste.

Heute noch halten es das Team und die Gäste der „Kleinen Glocke“ mit dem Gründer Toni Dierse:
Jeder ist willkommen und niemand bleibt lang allein. Schnell kommt man mit anderen ins Gespräch. Ein Ort an dem Kunst und Kultur, Begegnung und Kölsch einen festen Platz in der Kölner Innenstadt haben.

Wir freuen uns darauf, Sie als Gast begrüßen zu können.
Ihr Glockenteam

Kleine Glocke

Der 1. Weltkrieg (1914 -1918) für viele Künstler Einschnitt und bittere Erfahrung, die Künstler drängten nach Verarbeitung, die politischen Umwälzungen reflektierend, soziale Themen standen im Vordergrund. Hoffnungen und Utopien entstanden. Am Horizont tauchte DADA auf … das Zentrum: die Kleine Glocke, hier traf sich die Kölner und rheinische Kunstszene: ihre Köpfe: Heinrich Hoerle, Franz Wilhelm Seiwert, Otto Freundlich, Anton Räderscheidt, Max Ernst und viele andere. Sie nannten sich die „Kölner Progressiven“ hier tauschten sie sich aus, ihre Utopie: mit und durch KUNST den Weg bereiten für eine bessere, menschlichere und gerechtere Welt. Die Kleine Glocke also ein Ort der Utopie.

In dieser Zeit vertrauten dieünstler ihre Sorgen und Nöte dem Wirt der Kleine Glocke Jacob „Papa“ Dierse an. Er half in jedweder Situation. Zum Dank malten sie die Kleine Glocke aus. Diese Malereien sind vom Fotografen August Sander mehrfach dokumentiert.

Der frühe Tod von Franz W. Seiwert (1933) und Heinrich Hoerle (1936) war ein herber Schlag. Die Verfolgung vieler Künstler durch die Nationalsozialisten folgte, Otto Freundlich als entartet gebrandmarkt, lebte bereits in Frankreich und floh in die Pyrenäen. Anton Räderscheidt floh nach Paris. Otto Freundlich, an ihn sei hier besonders erinnert, konnte nicht entkommen. 1943 wurde er nach Majdanek deportiert und ermordet.

Die Kleine Glocke wurde im Krieg zerstört und 1952 vom legendären Wirt Toni Dierse wieder eröffnet, die Nachkriegszeit und AdenauerÄra, ein neues Kapitel in der Kleine Glocke. Ab den fünfziger Jahren trafen sich hier Zeitungsmacher, Fernsehleute, Kulturschaffende und Kölner Bürger in Augenhöhe, manche sagen: das waren noch Zeiten …

Kleine Glocke
Glockengasse 58-60
50667 Köln