Verbraucherschutzminister Jochen Hartloff erklärte heute in Mainz, dass das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das Robert Koch-Institut (RKI) gemeinsam zu dem Schluss gekommen seien, dass die bestehende allgemeine Empfehlung, in Norddeutschland auf den Verzehr von Gurken, Tomaten und Blattsalat zu verzichten, nicht mehr aufrecht erhalten werden müsse. Dies gelte jedoch nicht für Sprossen. „BfR, BVL, und RKI empfehlen daher, über die üblichen Hygienemaßnahmen hinaus, vorsorglich bis auf weiteres Sprossen nicht roh zu verzehren. Haushalten und Gastronomiebetrieben wird empfohlen noch vorrätige Sprossen sowie möglicherweise damit in Berührung gekommene Lebensmittel zu vernichten“, so der Minister.
„Die Entwarnung durch die beiden maßgeblichen Bundesinstitute ist eine große Erleichterung für die Landwirtschaft“, sagte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken. Sie forderte Verbraucherinnen und Verbraucher auf, jetzt Salate und Gemüse zu kaufen. „Es ist eine gute Botschaft, dass wir wieder unbesorgt frische Produkte genießen können. Wer Lebensmittel aus der Region wählt, trägt viel zu einer gesunden Ernährung bei. Früchte und Gemüse der Saison sind natürlich gereift und enthalten mehr Aromastoffe als weitgereistes Obst und Gemüse.“ Gleichwohl sollten Hygienevorschriften weiterhin beachtet werden – dazu gehört sorgfältiges Waschen und in den Sommermonaten auch der Transport in Kühltaschen und rasche Zubereitung.
„Neben der Möglichkeit, sich durch verkeimte Lebensmittel zu infizieren, ist eine Weiterverbreitung der Erreger auch durch Menschen möglich“, erklärte Gesundheitsministerin
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MINISTERIUM FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNG, WEINBAU
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Mainz, 10.06.2011
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Malu Dreyer. Wie für alle durch Schmierinfektion übertragbaren Erkrankungen spiele die Einhaltung der Hygieneempfehlungen daher die entscheidende Rolle zum Schutz vor Ansteckung. „Die wichtigste Schutzmaßnahme ist eine gründliche Händehygiene, das heißt das wiederholte und gründliche Waschen der Hände mit Seife, vor allem vor dem Essen oder der Zubereitung von Lebensmitteln. Das gilt besonders auch für erkrankte Menschen, die durch entsprechende Maßnahmen die Weiterverbreitung innerhalb der Wohngemeinschaft oder engen Kontakten verhindern können. Sie sollten auch nach der Benutzung der Toilette auf eine gründliche Reinigung achten. Zu bedenken ist, dass man auch nach der Genesung noch bis zu vier Wochen Krankheitserreger ausscheiden kann“, erklärte Gesundheitsministerin Malu Dreyer.
Hartloff teilte darüber hinaus mit, dass alle Sprossenproben in Rheinland-Pfalz negativ beprobt worden seien. „Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen können wir mitteilen, dass alle Sprossenproben, die wir bei den rheinland-pfälzischen Sprossenhändlern und Hersteller entnommen haben, negativ ausgefallen sind.“ Auch die Beprobung der Saatgutlieferanten aus Rheinland-Pfalz, die den Sprossenproduzenten in Bienenbüttel beliefert hatten, ist abgeschlossen. Auf dem Saatgut konnten keine EHEC-Erreger nachgewiesen werden. Landwirtschaftsministerin Höfken erläuterte, dass im Rahmen der Eigenkontrolle zwischenzeitlich ca. 700 Obst- und Gemüseproben landwirtschaftlicher Betriebe analysiert wurden – alle mit negativem Ergebnis. Auch das Wasser, mit dem in den größeren Gemüseaufbereitungsanlagen die Gemüse gesäubert werden, wurde untersucht. Alle 10 Waschwasser-Proben waren ebenfalls EHEC-negativ. Zwischenzeitlich wurden auch Proben bei 20 Prozent aller Biogasanlagen in Rheinland-Pfalz genommen. Bei der LUFA Speyer sind bisher 22 Proben eingegangen. Bei 7 dieser Proben liegt bereits das Ergebnis vor – sie wurden negativ getestet. Auch im bundesweiten Geschehen sind die Biogasanlagen als Verbreiter der Seuche inzwischen aus dem Fokus.
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Minister Hartloff ergänzte, dass das rheinland-pfälzische EHEC Infotelefon auch am Samstag von 9-18 Uhr unter der Telefonnummer 06131-165533 zu erreichen sei. „Gerade aufgrund der veränderten Verzehrsempfehlungen haben die Verbraucherinnen und Verbraucher berechtigterweise neue Fragestellungen. Dann ist es gut wenn eine Möglichkeit besteht, auch Fragen zu stellen. Daran sollte sich der Bund auch messen lassen, dessen Hotline lediglich werktags zu erreichen ist.“
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