Wieder führt uns ein Film (#A plastic ocean vor Augen, wie dramatisch inzwischen die Verschmutzung der Meere durch Mikroplastik ist: Plastikmüll wird zu kleinsten Partikeln zerrieben, gelangt über die Meerestiere, in deren Fettgewebe sich die Giftstoffe anlagern, in die Nahrungskette und so in den menschlichen Organismus. Wir wissen nicht, wann das Ökosystem Meer kippt, aber sicher ist, es wird passieren, wenn wir weitermachen wie bisher.

Seit Jahren schon machen Medien, NGOs und Bundes-Umweltministerium auf die wachsende Problematik durch Plastikmüll in den Meeren aufmerksam. Inzwischen wird die Entwicklung als „dramatisch“ und „schockierend“ bezeichnet: Das Magazin Science sprach Anfang 2015 von bis zu 12,7 Mio. Tonnen Plastikmüll, der jährlich in den Ozeanen landet. Die genaue Menge kennt vermutlich niemand (im Mittel ist von 6,4 Mio. Tonnen jährlich die Rede). Was aber feststeht ist, dass Jahr für Jahr Hunderttausende Meerestiere und Seevögel verenden, weil sie sich in Plastikteilen verfangen oder diese fressen. Etwa zwei Drittel der Fische nehmen Plastikmüll in Form von Mikropartikeln auf und sammeln damit Gifte in ihrem Fettgewebe an. Im Nordpazifik wurden stellenweise mehr Plastikpartikel als Plankton gefunden.

Einen erheblichen Anteil an dieser Verschmutzung haben Fleece- und Mikrofaser-Textilien wie Funktionskleidung und High-Tech-Materialien. Pro Waschgang gelangen fast 2000 kleinste Kunststoffasern ins Abwasser (Plasticontrol), die von keiner Kläranlage erfasst werden. Durch Meeresströmungen verteilen sie sich über alle Weltmeere. Forscher haben 18 Strände auf sechs Kontinenten untersucht: Kein einziger war frei von Synthetik-Fasern.

Mikroplastik befindet sich auch in sehr vielen Pflegeprodukten, Zahnpasta und Toilettenartikeln. Mit der Codecheck-App http://www.codecheck.info/ kann man seine Produkte vor dem Kauf auf schädliche Inhaltsstoffe überprüfen.

Plastiktaschen gibt es jetzt nicht mehr kostenlos (das hatten wir schon einmal, es wurde aber zurückgenommen). Dadurch dürfte der Verbrauch von mehr als 6 Mrd. Plastiktüten pro Jahr in Deutschland endlich gestoppt sein.

Ein wachsendes Problem hingegen stellen Einwegflaschen dar. Ihr Anteil liegt inzwischen bei 54 Prozent. Lt. Deutscher Umwelthilfe summieren sie sich allein in Deutschland auf 17 Mrd. Flaschen pro Jahr – Tendenz steigend. Wieder ist die Sensibilität des Verbrauchers nötig: Wenn wir nicht wollen, dass das Ökosystem Meer kippt, müssen wir unseren Plastikkonsum drastisch reduzieren.

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