BBM Mobility Survey deckt Handlungsbedarf auf / Mobilitätsverband fordert bessere Förderungen und Ausbau der Mobilitätsangebote / Unternehmensmobilität muss zukunftsfähiger werden /

Mit der Studie „BBM Mobility Survey“ hat der Bundesverband Betriebliche Mobilität e. V. (BBM) in Zusammenarbeit mit der GLS Mobility GmbH die Mitarbeitendenmobilität in Deutschland untersucht. „Uns war wichtig, wie die Menschen über ihre berufliche Mobilität denken, wie sie derzeit unterwegs sind, was sie sich wünschen und vor allem: was wir – Unternehmen, Arbeitgeber und Politik tun können“, unterstreicht Axel Schäfer, Geschäftsführer des BBM. Die Ergebnisse zeigen, dass die Prioritäten bei den politischen Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen neu gedacht werden müssen und Arbeitgeber eine wichtige Rolle spielen. Aber sie dürfen nicht allein gelassen werden, wenn es darum geht, ein nachhaltiges betriebliches Mobilitätsmanagement umzusetzen. Auch hat die nationale Konferenz für betriebliche Mobilität gezeigt, an welchen Stellen es noch Veränderungsbedarf gibt. Der BBM hat Forderungen an die Politik.

Die Auswertung der Studie zeigt, dass der Pkw sowohl beim Pendeln als auch bei Dienstreisen das dominierende Verkehrsmittel ist. „Das macht deutlich, dass sich in Unternehmen noch einiges tun muss, damit Alternativen zum Pkw attraktiver werden. Aber auch die Politik ist gefragt, denn der Ausbau des ÖPNV und der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge mit klarem Fokus auf Funktionalität für gewerbliche Mobilitätsbedarfe ist erforderlich“, betont Schäfer.

So war die Mehrzahl der Befragten unzufrieden mit den Maßnahmen der aktuellen Bundesregierung im Bereich Verkehr, um die Klimaziele zu erreichen. Das dies mehr als ein Eindruck ist, bestätigte am 30. November das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) und verpflichtete die Bundesregierung per Urteil, Sofortprogramme für mehr Klimaschutz im Verkehr aufzulegen. Aber nicht nur das, in der BBM-Studie wurde auch der Bedarf bei den Mitarbeitenden deutlich, denn mit 82 Prozent der Befragten sprach sich die Mehrheit für den Ausbau des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) aus. Ohne verbesserte Angebote im ÖPNV wird eine Mobilitätswende nicht gelingen, sind sich die Verbandsgremien einig. „Wir benötigen dringend eine Förderung für die Durchführung besserer Analysen des gewerblichen Mobilitätsbedarfs, bezogen auf die jeweiligen Standorte und eine bessere Vernetzung zwischen Wirtschaft und Kommunen beziehungsweise Verkehrsträgern“, so Schäfer.

Der Verband appelliert außerdem an die Politik, die Grundlagen zur Nutzung von Elektrofahrzeugen für Unternehmen dringend zu verbessern. „Wie die Straßen und Schienen essenziell sind, um Busse und Bahnen zu nutzen, muss auch die Ladeinfrastruktur unter Berücksichtigung des gewerblichen Mobilitätsbedarfs geplant und ausgebaut werden. Nur so können Unternehmen noch schneller die Einführung der Elektromobilität auch bei Transportern und Lkw umsetzen. Unternehmen spielen eine wichtige Rolle bei der Antriebsartenwende.

Der BBM stellt darüber hinaus fest, dass aktuelle Förderangebote der Regierung häufig an dem Bedarf der kleinen und mittleren Unternehmen vorbeigehen. Deswegen sei hier eine Überarbeitung bestehender Förderprogramme sinnvoll.

Es geht nicht nur um Technik – Menschen beschleunigen Mobilitätswende

Da für die Entwicklung eines nachhaltigen betrieblichen Mobilitätsmanagement vor allem umfassendes Know-how notwendig ist, fordert der Verband eine gezielte Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich Mobilitätsmanagement für Praktiker:innen.

Auch sollte die Politik nicht die Rolle von Mobilitätsbudgets für Unternehmen verkennen. Noch immer ist die Einführung und Handhabung dadurch erschwert, dass die steuerlich abweichenden Regelungen erhebliche Mehraufwände bei der Administration bedeuten. „Wir fordern eine Vereinfachung der Regeln für Mobilitätsbudgets und gegebenenfalls auch eine steuerliche Förderung analog einer Dienstwagensteuer für reinelektrische Fahrzeuge“, unterstreicht Schäfer.

Der Mobilitätsverband nimmt den aktuellen BBM Mobility Survey und seine branchenübergreifende Expertise mit rund 650 Unternehmen aller Branchen zum Anlass, der Bundesregierung fünf maßgebliche Forderungen zu übergeben. „Die Politik muss handeln und gestalten, aber wir stehen selbstverständlich mit unserem Wissen für einen Dialog bereit.

Das Fünf-Punkte-Papier mit den Forderungen finden Sie unten, die Ergebnisse der Trendstudie zur Mitarbeitermobilität sind kostenlos abrufbar unter https://www.mobilitaetsverband.de/startseite.html.

Politische Forderungen des Bundesverbandes Betriebliche Mobilität anlässlich der nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität, 22. bis 23.November 2023 in München

Die Entwicklung eines nachhaltigen betrieblichen Mobilitätsmanagements ist in für die Praxis ein sehr komplexes Thema. Das erforderliche Know-how-Spektrum reicht hierbei vom Wissen zum Fuhrparkmanagement über die Einbindung neuer Mobilitätsangebote, zum Beispiel Mobilitätsbudgets, bis zum Geschäftsreisemanagement. Vor dem Hintergrund des aktuellen BBM Mobility Survey und der Expertise unseres Verbandes, dem rund 650 Unternehmen aller Branchen angehören, sind folgende aktuelle Forderungen zu formulieren:

– Wissen und Können für nachhaltiges Mobilitätsmanagement

Mitarbeitende in Unternehmen benötigen spezielles Know-how, um den Wandel zu einem nachhaltigen Mobilitätsmanagement zu gestalten.

Wir fordern eine gezielte Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich Mobilitätsmanagement für Praktiker:innen. Im Vergleich zu anderen Fördermaßnahmen wäre hierdurch eine schnelle und direkte Einflussnahme und Beschleunigung der Änderungen hin zu einem nachhaltigen Mobilitätsmanagement erreichbar. Die Förderung von Studiengängen zum Mobilitätsmanagement an Hochschulen ist zudem langfristig sinnvoll.

– Beratungsförderung

Die Nutzung externer Expertise ist für Unternehmen häufig sinnvoll. Es gilt zu analysieren, welche Möglichkeiten ein
Unternehmen zur besseren Erreichung von Nachhaltigkeitszielen hat. Wir begrüßen, dass die Politik bereits eine Förderung vorsieht, sind aber der Meinung, dass aktuelle Förderangebote häufig an dem Bedarf sogenannter KMU (kleine und mittlere Unternehmen) vorbeigehen, obgleich hier eine sehr große Zahl von Beschäftigen zu finden ist, bei denen Änderungen der
Mobilität wirkungsvoll wäre. Es ist wichtig, wirksame Maßnahmen zur Verbesserung hin zu einer nachhaltigen Mobilität zu bewirken.

Wir fordern die Politik daher auf, entsprechende Förderprogramm zu überdenken beziehungsweise zu gestalten und stehen für einen Dialog bereit.

– ÖPNV als wesentlicher Bestandteil neuer Mobilitätskonzepte entwickeln

Der Ausbau des ÖPNV mit klarem Fokus auf Funktionalität für gewerbliche Mobilitätsbedarfe ist erforderlich. Das Deutschlandticket ist ein spannender Baustein im Rahmen des Mobilitätsangebotes, ist aber hinsichtlich der Pendlermobilität nicht weitgehend genug. Ohne verbesserte Angebote im ÖPNV, für Pendler und andere Geschäftsreisende, wird eine Mobilitätswende nicht gelingen. Wir benötigen dringend eine Förderung für die Durchführung besserer Analysen des gewerblichen Mobilitätsbedarfs, bezogen auf die jeweiligen Standorte und eine bessere Vernetzung zwischen Wirtschaft und Kommunen/Verkehrsträgern.

– Mehr Elektro-Ladeinfrastruktur unter Berücksichtigung der gewerblichen Mobilitätsbedarfe

Die Zulassungszahlen im Bereich BEV belegen, dass Unternehmen eine zentrale Rolle für eine Antriebsartenwende spielen. Um gewerbliche Mobilität mit Elektrofahrzeugen sicherzustellen, bedarf es einer gezielten Betrachtung der Ladeinfrastruktur- Entwicklung für diesen Zweck. Die Frage der Entwicklung und Einführung der Elektro-Mobilität bei Transportern und Lkw ist von zentraler Bedeutung und sollte beschleunigt betrachtet werden.

– Erleichterungen zur Einführung und Handhabung von Mobilitätsbudgets

In der Praxis ist die Einführung und Handhabung von Mobilitätsbudgets auch deshalb erschwert, weil die steuerlich

abweichenden Regelungen erhebliche Mehraufwände bei der Administration für Unternehmen mit sich bringen. Wir fordern

eine Vereinfachung der Regeln für Mobilitätsbudgets und gegebenenfalls auch eine steuerliche Förderung analog einer

Dienstwagensteuer für BEV.

Der Bundesverband Betriebliche Mobilität wurde im Oktober 2010 als Bundesverband Fuhrparkmanagement und Initiative von Fuhrparkverantwortlichen gegründet. Themenschwerpunkte des Verbandes sind alle Aspekte der nachhaltigen betrieblichen Mitarbeiter-Mobilität. Mit fast 600 Mitgliedsunternehmen ist der Verband das größte Netzwerk rund um diese Themen. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder und stellt seine Expertise bereit. Der BBM ist Mitbegründer und Mitglied der FMFE Fleet and Mobility Management Federation Europe.

Vorstandsmitglieder des Verbandes sind Marc-Oliver Prinzing (Vorsitzender), Dieter Grün (stv. Vorsitzender, Fuhrparkleiter Stadtwerke Heidelberg Netze), Melanie Schmahl (stv. Vorsitzende, Leiterin Fleetmanagement und Passenger Transport, Boehringer Ingelheim) und Claudia Westphal (stv. Vorsitzende, Fuhrparkleiterin Beiersdorf AG). Geschäftsführer und Vorstandsmitglied ist Axel Schäfer. Sitz des Verbandes und der Geschäftsstelle ist Mannheim.

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